FS-Kurz: Unabhängige „Lehrermeldestelle“ für Schüler muss eingerichtet werden.
Klagenfurt am Wörthersee - Entsetzt zeigt sich Hans-Peter Kurz, designierter Landesobmann der Freien Schüler Kärnten, über die von der Onlinezeitung „5Minuten“ aufgedeckten WhatsApp-Verläufe zwischen einem Villacher Lehrer und dessen Schülerinnen. „Es ist erschreckend, wie es sein kann, dass ein Lehrer gleich mehrere Mädchen einer Klasse mit sexuell anstößigen Nachrichten belästigt. Er könne sich seine Schülerinnen, wie aus einem Chat hervorgeht ‚sehr gut oben ohne‘ vorstellen. Dies ist für einen Pädagogen nicht tragbar und unentschuldbar!“, so Kurz.
Die Erklärungsversuche des Lehrers sind nicht nachvollziehbar. Laut ihm sei es anscheinend „unvermeidbar, mit seinen Schülern über WhatsApp zu kommunizieren, um Informationen, wie über Schularbeitenstoff, Skikurs und dergleichen, zu übermitteln“. „Dies ist keine Entschuldigung für die aufgetauchten Chatverläufe. Denn das Vorgefallene hat offensichtlich nichts mehr mit Schulthemen zu tun“, so der freie Schülervertreter weiter.
Außerdem stößt auch die Haltung des Direktors, der das Geschehen am liebsten weiter unter den Tisch gekehrt hätte, den Freien Schülern sauer auf. „Der Vorfall war, wie aus dem Medienbericht hervorgeht, an der Schule schon länger bekannt. Sollte dies der Wahrheit entsprechen, kann ich dieses Verhalten nicht nachvollziehen und finde das höchst unprofessionell“, stellt Kurz klar.
Die Freien Schüler zeigen sich zudem „5Minuten“ gegenüber dankbar, dass die Redaktion sich nicht beirren ließ und den Vorfall im Sinne der Betroffenen aufzeigte. Dies geschah auch im Sinne der Schülerinnen, welche derzeit noch vom besagten Lehrer unterrichtet werden. „Angesichts der Vorfälle und der scheinbar zudeckenden Haltung des Direktors zu diesem Vorfall, kommt von unserer Seite auch klar die Forderung nach einer unabhängigen ‚Lehrermeldestelle‘. Diese wurde auch schon von unseren Kollegen des Freien Schülerings Steiermark thematisiert“, so Kurz.
Nach Vorstellung der Freien Schüler könnten sich Schülerinnen und Schüler mit Problemen an diese unabhängige Stelle wenden, sollten sie an der Schule keinerlei Unterstützung erfahren, wie im aktuellen Fall. Zum Beispiel auch wenn sie von ihrem Lehrer belästigt werden oder wenn Lehrer Parteipolitik im Unterricht betreiben, wie es vor nicht allzu langer Zeit in Kapfenberg der Fall war. Oder auch wenn beispielsweise der begründete Verdacht auf ungerechte Benotung gegeben ist.
Angesichts der Nachricht ‚Bitte mich nicht verpfeifen’ sowie der darauffolgenden ‚Sitze gerade am Verbessern der nächsten Schularbeit‘, ist hier eventuell auch das nicht ganz auszuschließen“, betonte Hans-Peter Kurz.
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